Gryphony 3 by Michael Peinkofer

Gryphony 3 by Michael Peinkofer

Autor:Michael Peinkofer
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy, Freundschaft, Drache, Festival, Fabelwesen, Trilogie, Merlin
Herausgeber: Ravensburger Verlag GmbH
veröffentlicht: 2015-12-16T00:00:00+00:00


Der Freitag verging, ohne dass Melody etwas von Agravain hörte. Vermutlich war er noch immer auf der Suche nach dem Schlupfwinkel des Drachenordens. Roddy schien ihr noch immer böse zu sein.

Am Morgen war er nicht an der Kreuzung gewesen, an der sie sich sonst immer trafen, auch in der Schule tauchte er nicht auf. Sie hatte versucht, ihn anzurufen, aber er war nicht rangegangen. Und auch auf ihre Nachricht hatte er ihr nicht geantwortet.

Melody hatte deshalb kein gutes Gefühl. Natürlich hatten sie auch früher schon mal gestritten. Aber so schlimm wie jetzt war es noch nie gewesen. Sie hatte ihm von Agravains Nachricht erzählen wollen und von der geplanten Greifenrettung. Dabei hatte Melody insgeheim gehofft, dass Roddy sie vielleicht sogar begleiten würde. Aber im Moment war daran nicht zu denken. Sie würde die Sache allein durchziehen müssen.

Nur mit Agravain.

Den halben Samstag verbrachte sie damit, ihre Sachen für die nächtliche Mission zu packen. Ihre Kleider legte sie bereit, sodass sie um Mitternacht nur noch hineinzuschlüpfen brauchte. In ihren Rucksack stopfte sie alles, was ihr für ihre Mission nützlich schien: ein Seil, ein Taschenmesser, eine Taschenlampe, eine Decke, eine Flasche Wasser sowie zwei Päckchen Dörrfleisch mit Honig-Senf-Geschmack für Agravain.

Währenddessen konnte sie schon die Musik hören, die der Wind aus Brodick herübertrug, das Schlagen der Trommeln und das Pfeifen der Flöten. Melody wusste nicht, was sie nervöser machte – das bevorstehende Abenteuer mit Agravain oder die Aussicht, mit Colin zum Festival zu gehen.

Immer wieder blickte sie auf die Uhr. Um fünf wollte Colin sie abholen.

Einen großen Teil des Nachmittags verbrachte sie im Badezimmer, wo sie duschte und sich eine gefühlte Ewigkeit lang die Haare wusch. Das Shampoo roch nach Vanille und sie hoffte, dass Colin es mögen würde. Danach föhnte sie sich die Haare und begann sich zu kämmen – aber ganz egal, was sie mit ihren Haaren anstellte: Nie wollte ihr die Frisur im Spiegel gefallen. Sie stellte sich Ashley und all die anderen gestylten Mädchen vor, und auf einmal bereute sie, Colins Einladung angenommen zu haben.

Vielleicht wäre es das Beste, wenn sie ihn anrief und ihm einfach sagte, dass sie sich erkältet hätte und deshalb leider nicht kommen könne …

„Probleme?“

Melody fuhr herum.

Granny Fay stand auf der Schwelle des Badezimmers und sah sie fragend an.

„Sozusagen.“ Melody fuhr sich in die Haare und hob sie an. „Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche!“

„Aber nein!“ Granny Fay musste lachen. „Soll ich dir helfen? Ich habe da den einen oder anderen Trick auf Lager, musst du wissen.“

„Wirklich?“ Melody schöpfte neue Hoffnung.

„Versuch’s mal hiermit“, sagte ihre Omi und holte etwas hinter ihrem Rücken hervor.

„Was ist das?“

„Ein Myrtenkränzchen. Früher haben sich die Mädchen so etwas ins Haar gebunden, wenn sie besonders hübsch sein wollten. Es heißt, die Myrte habe magischen Einfluss auf das männliche Geschlecht. Nicht, dass du so etwas nötig hättest, aber vielleicht magst du es ja mal probieren.“

„Nur zu“, sagte Melody – schließlich hatte sie nichts zu verlieren.

„Schließ die Augen“, verlangte Granny Fay. Dann begann sie, an Melodys Haar herumzuhantieren. Melody merkte, wie es zupfte und ziepte.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.